Am Samstag, den 02.07.2022 konnte man in einer Sonderveröffentlichung der DZ
zum Thema „Pflegausbildung im Fokus – Ausbildung zur Pflegefachfrau im reiferen Alter“ Folgendes lesen:
„Wir betreuen und begleiten Menschen in ihrer letzten Lebensphase, da baut man gegenseitig eine vertrauensvolle und persönliche Beziehung auf. Und im Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern bekommen wir so viel Dankbarkeit zurück!“ – mit leuchtenden Augen beschreiben Kinga Kaik und Özlem Caydi ihre Tätigkeit im Christophorus St. Katharinen-Stift. Beide machen zurzeit die dreijährige Ausbildung zur examinierten Pflegefachfrau. Das Besondere: Sie sind 50 bzw. 46 Jahre alt. Özlem Caydi ist in Deutschland geboren und wollte „eigentlich schon als junges Mädchen Krankenschwester werden“. Doch da die Schule damals in Münster war, empfahl die Familie ihr nach dem Fachabitur, eine Ausbildung vor Ort zu machen – sie wurde Industriekauffrau. Nach Familienphase mit zwei Kindern begann sie als Reinigungskraft im Katharinen-Stift. Nach kurzer Zeit schon wurde sie angesprochen, ob sie nicht als Assistentin in die Pflege wechseln wollte, und das tat sie 2019.
Kinga Kaik wurde in Polen geboren. Die gelernte Diplom-Designtechnikerin kam mit ihrem Mann, einem Spätaussiedler, nach Deutschland. Ab 2015 arbeitete sie ebenfalls als Pflegeassistentin im Katharinen-Stift. Hier riet man ihr, eine Pflegausbildung zu machen.
„Ich hatte Angst, zu alt für eine Ausbildung zu sein“, erklärt Özlem Caydi, „und ich hatte vor allem Sorge vor Sprachproblemen“, so Kinga Kaik.
Dennoch entschieden beide Frauen, den Schritt gemeinsam zu wagen. Und haben es nicht bereut: „Ich habe umfangreiches Wissen erhalten, und das kann ich im Alltag direkt sehr gut einbringen“, freut sich Özlem Caydi. Beide Frauen schätzen es, dass sie durch die generalistische Ausbildung beim carecampus alle Bereiche der pflegerischen Versorgung kennenlernen – also die ambulante, die akute, die Kinder-,
die stationäre Langzeit- und die psychiatrische Pflege. So können Azubis direkt selbst herausfinden, welcher Bereich ihnen besonders gut liegt. Und mit dem Examen können sie anschließend – je nach Neigung und Lebensphase – in allen Feldern tätig werden. „Die Pflegeausbildung öffnet einfach viele Türen“, fasst Kinga Kaik zusammen.
Auszubildende in der Pflege können innerhalb der Gruppe alle Vertiefungen(Schwerpunkte) kennenlernen und als Pflegfachkräfte in allen Bereichen der pflegerischen Versorgung arbeiten. Neben der dreijährigen Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft gibt es auch die einjährige Ausbildung zur Pflegeassistenz, heißt es in einer Mitteilung der Christophorus Kliniken.